Der BSV Brochterbeck konnte seinen Erfolg aus dem Vorjahr leider nicht wiederholen und sich zum zweiten Mal in Folge in die Siegerliste der Hallenrunde eintragen, erreichte, in der Tüöttensporthalle, aber einen mehr als zufriedenstellenden zweiten Platz. Dabei  sah es im Vorfeld überhaupt nicht gut aus für eine Platzierung im vorderen Bereich. Die gegnerischen Mannschaften schienen stärker, der Spielplan mit zwei Spielen bei denen jeweils nur ein Spiel Pause war und der Verlust von Sarah Schwakenberg, die bisher eine astreine Hallensaison hinlegte, wiegten scheinbar zu schwer.

Zu dem startete man noch äußerst holprig ins Turnier. Der TuS Recke konnte gerade mal mit 2:1 bezwungen werden. Nachdem Lisa Robin den BSV bereits nach 10 Sekunden in Front gebracht hatte, lief die die restlich Spielzeit unter dem Motto: Frechheit! Vollkommen Ideenlos und behäbig wurde sich kaum eine Chance erspielt. Passend hierzu das 2:0. Jill Stille nahm sich die alte Hallenweisheit, „Ab dreißig Meter brennt der Baum“ zu Herzen und zog, aus fast selbiger Distanz, ab. Und dieser nicht ganz typische Hallentreffer sollte im nach hinein wichtig werden, denn kurz vor Schluss markierten die Recker Mädchen noch das Anschlusstor.

Vor dem nächsten Spiel gegen GW Steinbeck musste ein leicht „angehalster“ Trainer in der Kabine noch ein paar Superlativen (im negativen Sinne) finden, um die so eben gesehene Leistung in Worte zu fassen. Auf jeden Fall wollte man es diesmal besser machen. Und dies tat man teilweise. Zwar kamen die Ideen zurück aber die Behäbigkeit blieb gegen einen zur jeder Zeit überforderten Gegner. Am Ende hieß es 5:0 für den BSV. Die Tore erzielten Katharina Scheil, Lea Lindmeier, Maike Hackmann und Marie Gosewinkel (2x).

Nach nur einem Spiel Pause hatte man es nun mit dem, auf dem Platz und in der Quali, Verlustpunktfreien Teuto Riesenbeck zu tun. Und man wollte mit den Aufgaben wachsen das Positive aus der letzten Begegnung mitnehmen und weiter an seinem Spiel arbeiten. Und Engagement war in diesem Spiel diesmal eindeutig zu erkennen. Circa nach 4 gespielten Minuten konnte Lena Gosewinkel den Ball aus dem Gewühle über die Linie drücken. Zwei Minuten vor Schluss machte Annika Halstenberg dann den dritten Sieg klar und es hieß 2:0. Ausschlaggebend für den Sieg war hier wohl der größere Spielwitz des BSV.

Nach wiederum nur einem Spiel Pause und einer Energie Leistung im letzten Spiel, wartete eine der besten Hallenmannschaften aus dem Kreis, VfL Eintracht Mettingen. Die Mettinger waren bis dato noch ungeschlagen und haben auch Arminia Ibbenbüren besiegt und rochen nun, mit Heimvorteil im Rücken, den ganz großen Wurf! In dieser äußerst kampfbetonten Partie, zweier eigentlich spielstarker Mannschaften, brachte Marie Gosewinkel den BSV nach 2:30 Minuten in Führung. Nachdem viele knifflige Entscheidungen gegen den BSV gewertet wurden, ließ sich Annika Halstenberg zu einer Dummheit hinreißen und bekam zu Recht eine zwei Minuten Strafe. In dieser Situation ein Bärendienst! Doch aufopferungsvoll kämpfende Brochterbeckerinnen und Torfrau Emely Hitzmann brachten das Team über das Unterzahlspiel und letztendlich über die vollen 12 Minuten Spielzeit.

„Heads up“ im letzten Spiel an diesem Tage. Brochterbeck brauchte nur einen Punkt gegen Bezirksligist Ibbenbüren. Arminia brauchte jedoch einen Sieg um die Hallenkreismeisterschaft doch noch für sich entscheiden zu können. Die zahlreichen Zuschauer und BSV Fans  sahen ein Spiel was zu jeder Zeit auf Messerschneide stand und an den Nerven zerrte. Der BSV kam besser ins Spiel, kombinierte sicher und zeigte zudem, wie in den Spielen zuvor, eine kämpferisch anspruchsvolle Vorstellung. Nach diesen drei Minuten war die Partie ausgeglichen und Arminia konnte nach fünf gespielten Minuten in Führung gehen. Die Brochterbeckerbande gab nicht auf, behielt die Ruhe und glich nach sieben Minuten durch Lena Gosewinkel aus. Eineinhalb Minuten vor Ende, nutzten die Ibbenbürener eine allgemeine Brochterbecker Nachlässigkeit. Ein Ball den die BSV Mädels im Toraus wähnten, aber leider nicht war, nutzten die Ibbenbürener um im Ballbesitz zu bleiben. Die Brochterbecker, die im Kopf schon wieder in der Vorwärtsbewegung waren konnten in höchster Not noch zur Ecke klären. Der schnell ausgeführte Eckball konnte wiederum geklärt werden und eigentlich hätte es „Tor ab“ geben müssen. Der Schiedsrichter, für den es schwer zu sehen war und gut Pfiff, gab wiederum Ecke und diesmal kam der Pass durch die komplette Abwehr um eine Spielerin freistehend vorm Tor anzuspielen, die den Ball unhaltbar im Tor unterbringen konnte. Nun setzte man auf bedingungslose Offensive. Der BSV und Ibbenbüren lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch. Emely Hitzmann und der Torpfosten retteten für den BSV. Auf der anderen Seite rettete die Torfrau der Arminen. Zwei Sekunden vor Schluss hatte Lea Lindmeier die Entscheidung auf dem Fuß. Über links durch, vergab sie aus spitzem Winkel, die Möglichkeit das Blatt noch zu wenden. Marilena Ungruh die zur „psychologischen Betreuung“ mit gekommen war, hatte nach dem letzten Spiel Schwerstarbeit zu leisten 

Mit nun 12 Punkten, belegte man Platz zwei hinter Arminia Ibbenbüren die, mit ebenfalls 12 Punkten, die Endrunde mit dem besseren Torverhältnis gewann. Was zurück bleibt ist aus BSV-Sicht ein sehr guter achtbarer zweiter Platz, eine geschlossen gute Mannschaftsleistung und für alle anderen die spannendste, emotionsvollste und qualitativ beste Endrunde seit fünf Jahren. 

 

Text: Jens Hartmann