Packender Zweikampf: Arminias Maren Kruppa (l.) im Duell mit der Brochterbeckerin Anja Korte © Westfälische Nachrichten - Alle Rechte vorbehalten 2009-mee- Hörstel. Die Enttäuschung beim Außenseiter war deutlich zu spüren. 89 Minuten lang waren die Landesliga-Fußballerinnen des BSV Brochterbeck dem Regionalligisten Arminia Ibbenbüren ein in jeder Hinsicht gleichwertiger Gegner, sowohl was Torchancen und Spielanteile betraf. Auch kämpferisch standen die Brochterbeckerinnen dem spielstarken Favoriten in nichts nach. Gewonnen haben die Spielerinnen von Trainer Uli Postmeier den Kreispokal aber dennoch nicht.
Durch zwei Treffer in der 90. und 92. Minute sicherten sich die Ibbenbürenerinnen auch 2009 wieder den Pokalsieg.

Was die Enttäuschung beim BSV womöglich noch ein bisschen größer gemacht haben dürfte, war das unglückliche Zustandekommen des entscheidenden Tores. Nach der Behandlungspause für eine ihrer Spielerinnen erwartete der BSV, den Ball beim anschließenden Schiedsrichterball überlassen zu bekommen, schließlich war Brochterbeck zuvor in Ballbesitz gewesen und hatte das Leder in Richtung Seitenauslinie gespielt, um eine Unterbrechung herbeizuführen. Eine Erwartung, die nicht erfüllt wurde: Aus dem Schiedsrichterball entwickelte sich jedoch ein gefährlicher DJK-Angriff, und aus der daraus resultierenden Ecke das 1:2 durch einen Kopfballtreffer von Andrea Niedenführ, die perfekte Krönung für ihren letzten Pflichtspieleinsatz im grün-schwarzen Dress. Das 1:3 durch Lena Varelmann in der Nachspielzeit fiel schon nicht mehr groß ins Gewicht.

Zuvor haderte der BSV auch mit Schiedsrichter Martin Eversmeyer, der vor Arminias erstem Treffer in der 42. Minute ein Hand- und ein Foulspiel der Ibbenbürenerinnen nicht als ein solches erkannt hatte und das Spiel weiterlaufen ließ. Diesen ersten Schock verarbeiteten die Brochterbeckerinnen jedoch meisterlich, denn keine zwei Minuten nach dem 0:1 war der Ausgleich schon wiederhergestellt. Nach einem Steilpass von Kathrin Osterhaus legte Simone Bögel das Leder quer, sodass Anja Korte nur noch einzuschieben brauchte.

Zuvor hatten die knapp 250 Zuschauer im Hörsteler Waldstadion ein Spiel gesehen, in dem der Favorit zunächst abwartend agierte, dem BSV das Feld überließ und erst nach knapp 25 Minuten das Heft des Handelns übernahm. Drei Chancen zwischen der 28. und 40. Minute ließen das 1:0 der DJK durch Melanie Sie-belmann verdient erscheinen. Der BSV hatte seine beste Chance zuvor in der 12. Minute, als Anja Korte frei zum Schuss kam, das Leder jedoch verzog.

Nach dem Wechsel hatte der BSV einmal Glück, als Vanessa Kröner, Wilhelmine Grothmann und Britta Barlag vereint gegen den DJK-Angriff klärten (52.). In der 80. Minute parierte Vanessa Kröner einen Varelmann-Schuss mit dem Fuß. Auf der anderen Seite war es noch mal die starke Anja Korte, die sich bei ihrem Alleingang auf das Tor aber zu weit abdrängen ließ (72.).

VON HENNING MEYER-VEER, IBBENBÜREN

Quelle: WN vom 1.6.09