Im vorgezogenen Saisonauftakt, gegen Mitfavorit Mettingen, behielten die Kleeberggirls in einer, nicht gerade hochklassigen aber spannendenden Partie, die Oberhand.
Mit 15 Spielerinnen am Tüöttensportpark angereist und nahezu in Bestbesetzung war man bestens motiviert und voller Vorfreude ins Spiel gegangen. Der BSV versuchte mit langen Bällen, die beiden schnellen Spitzen, Maike Hackmann und Marilena Ungruh, einzusetzen. Dieser großartige Plan konnte aber schon nach 10 Minuten „ad acta“ gelegt werden da bei Marilena Ungruh eine alte Verletzung wieder aufbrach und ausgewechselt werden musste. Für sie kam Johanna Bäumer. Die Mettingerinnen hingegen versuchten durch Manndeckung und frühes stören im Mittelfeld den Brochterbecker Spielaufbau zu zerstören, was ihnen auch sehr gut gelang, denn nach 10 Minuten mit leichtem Übergewicht kam man aus dem Tritt und gab das Spiel aus der Hand. Zudem hatte das zentrale Mittelfeld um Lena Gosewinkel, Lisa Robin und Nicole Pezena kaum sehenswerte Aktionen, da der Raum dort doch sehr eng gemacht wurde. Torchancen blieben in der ersten Hälfte Mangelware. Einzig und nicht mal nennenswert war ein Schuss von Lena Gosewinkel nach einer Ecke. Die Abwehrreihe Miriam Perrey, Katharina Scheil und Lea Lindmeier stand hingegen bis dato wie eine Eins.
In der 2. Halbzeit drehte sich nun das Blatt eigentlich vollends zu Gunsten des VfL. Die mit drei Großchancen eigentlich schon in Führung hätten gehen müssen. Einmal schob eine Mettinger Spielerin am langen Pfosten nur knapp vorbei und zweimal war „Aushilfs-Katze“ Marie Gosewinkel, die mit ihrem gelben Torwarttrikot den EUROPASS 2008 förmlich anzuziehen schien, zur Stelle und hielt in dieser Phase das Spiel offen. Als dann auch noch Stammlibera Katharina Scheil nach einem Tritt auf den Oberschenkel ausgewechselt werden musste, war das Chaos eigentlich perfekt. Für sie kam Kerstin Krüer. Der VfL verstärkte den Druck jetzt nochmal. Konsequenz daraus war natürlich das sich nun auch für uns mehr Räume boten und die lagen Außen. Zweimal konnte sich Jill Stille über rechts durchtanken, fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. In der 78. Minute war es dann endlich soweit. Mit dem ersten Angriff der so richtig saß und wirklich gut anzusehen war erzielte der BSV das 0:1. Anne Stenner bekam auf Links den Ball und zog mustergültig, wie im Training, nach Innen ehe sie den Ball wieder in den freigewordenen Raum nach links raus spielte, wo Lea Lindmeier praktisch 60 Meter ohne Gegenwehr zurücklegen konnte, dann in den Strafraum zog und das Leder (oder aus was auch immer dieser komische Ball gemacht ist) im Netz unterbrachte. Die Spannung blieb! Der Schiedsrichter ließ 6 Minuten aufgrund der vielen Verletzungsunterbrechungen nachspielen und Verteidigen mit Mann und Maus, sowie „Langholz“, waren angesagt. Aber nach insgesamt 86 Minuten hieß es dann: „Tassen hoch!“
Ein sehr glücklicher Sieg für uns, eine äußerst ärgerliche Niederlage für Mettingen. Nichts für Fußballästheten aber scheißspannend. Zeigt sich wieder einmal wer weniger Hektik und mehr Ruhe mitbringt kann am Ende nur gewinnen.
Tore:
0:1 Lea Lindmeier 78. Min.
Text: Jens Hartmann