Die Letzte gastierte diesen Sonntag bei SV Büren 2010 II. Wie auch am vergangenen Wochenende war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen und die Sonne strahlte auf das tadellose Geläuf der Gastgeber. Nach dem mehr als holprigen Saisonstart war die Dritte gegen einen Gegner auf Augenhöhe in der Pflicht zu Punkten. Das diesen Umstand jeder Spieler verstanden hatte wurde nach drei Minuten und zwei Warnschüssen der Bürener klar, als der BSV III die wohl besten 20 Minuten Fussball der bisherigen Saison zeigte. Den Auftakt zu einem wahren Feuerwerk, bei dem sich die Mannschaft hochkarätige Chancen im Minutentakt herausspielte und dem Gegner stets einen Schritt voraus war, machte C. Ventker. Dieser versuchte sich gleich viermal als Distanzschütze und nährte sich dabei dem Tor bei jedem Versuch weiter an. In der 9. Minute verpasste dann T. Voß mit seiner Fussspitze eine hart geschlagene Flanke von D. Wieschebrock nur um Haaresbreite. Keine zwei Minuten später setzte J. Beulting zu einem Sololauf an und zog gleich an vier Gegenspielern vorbei. Erst beim Abschluss wurde er durch das Außennetz gestoppt. Diese Szene war ein Sinnbild für den starken Beginn der Gäste, aber auch für die fehlende Konsequenz vor dem Tor. In der 14. Spielminute erspielten sich die Brochterbecker die nächste Großchance. N. Mersch bewies mit einem öffnenden Pass auf T. Voß viel Übersicht und dieser flankte sogleich in den Fünfmeterraum, wo D. Wieschebrock den Ball völlig freistehend aus sechs Metern über das Tor köpfte. Drei Minuten später wurde die spielerische Dominanz endlich mit einem Torerfolg belohnt. Nach einer Ecke von T. Voß schraubte N. Mersch sich am höchsten in die Luft und köpfte zur Führung ein. Eine Minute später nutzte S. Engelbert die durch einen Bürener Vorstoß entstandene Lücke und sprintete über die linke Seite. Seine scharfe Flanke erreichte T. Voß dieses Mal mit seiner Fussspitze, allerdings rollte der Ball um Zentimeter am Tor vorbei. Kurz darauf ereignete sich fast die Kopie des Führungstreffers, jedoch konnte N. Mersch die präzise geschlagene Ecke nicht per Kopf verwerten. In der 23. Minute kippte das Spiel dann vollständig. In einer strittigen Strafraumszene entschied der Schiedsrichter auf Foul und Elfmeter, was zum 1:1 Ausgleich für Büren führte. In den folgenden Minuten versiegte der Angriffsfluss der Gäste dann völlig, während die Bürener es verstanden diesen Umstand zu ihrem Vorteil zu nutzen. Durch zwei knapp verpasste Flanken in der 31. und 34. Minuten wurden die Hausherren in ihrem Spiel zunehmend sicherer und traten wesentlich druckvoller auf. Die Konsequenzen daraus hatten die Brochterbecker in der 39. Spielminute zu tragen, als ein Bürener Spieler mit dem Ball über den halben Platz sprintete und der Konter von seinem Mitspieler zum 2:1 Halbzeitstand verwandelt wurde. Die Halbzeitansprache fiel kritisch aus, wobei vor allem die mangelnde Chancenverwertung im Mittelpunkt stand.

Die zweite Spielhälfte begann mit einem kurzen Aufbäumen der Brochterbecker, als N. Mersch es mit einem Schuss aus der Distanz versuchte und dieser vom Bürener Schlussmann im letzten Moment zur Ecke geklärt werden konnte. In Minute 53. sah O. Lösing dann einen Fernschuss erst spät und kam nicht mehr rechtzeitig genug nach unten, um das 3:1 zu verhindern. Die Verunsicherung im Spiel des BSV wuchs nun von Minute zu Minute. Nach einer Stunde erhöhten die Gastgeber deshalb auch auf 4:1, da sie in Folge eines Freistoßes wesentlich schneller als die Brochterbecker schalteten und O. Lösing den Nachschuss aus kurzer Entfernung nicht mehr entscheidend ablenken konnte. In der letzten halben Stunde schienen die Bürener genügend Tore an diesem Sonntag geschossen zu haben und beschränkten sich auf die Ergebnisverwaltung, während die verunsicherten Brochterbecker die größeren Räume zwar für das Herausspielen von Tormöglichkeiten nutzen konnten, aber vor dem Gehäuse im Kollektiv den Torerfolg verweigerten. Trotz mehrerer guter Einschussmöglichkeiten aus kürzester Distanz schafften die Gäste es nicht mehr, mit Ausnahme eines nicht gegebenen Abseitstores, den Ball im Tor unterzubringen.

Insgesamt gesehen wären drei Punkte mehr als verdient gewesen, wenn ein Spiel nur 22. anstatt 90. Minuten dauern würde. Auf die volle Spieldistanz gesehen geht dieses Ergebnis jedoch mehr als in Ordnung, da die Chancenverwertung in diesem Spiel einem Offenbarungseid gleichkommt und zudem die sonst so stabile Defensive heute in vielen Szenen unglücklich agierte. Kommenden Sonntag kann es somit im Heimspiel gegen den FC GW Lengerich II nur noch bergauf gehen, alleine weil die Letzte momentan vom untersten Tabellenplatz grüßt und bis zum Winter nicht die Ferngläser auspacken will, um auf die oberen Tabellenregionen schielen zu können.

Aufstellung:

O. Lösing – K. Upmeyer, D. Uhlmann, S. Schulte-Brochterbeck – S. Engelbert, N. Mersch, T. Ventker (55. St. Schulte-Brochterbeck), C. Ventker (44. C. Upmeyer), D. Wieschebrock (73. J. Walter) – T. Voß, J. Beulting

Text: J. Dowidat (Spieler 3. Herren)